Kopf des TagesChristiane Wagner liegt Esch am Herzen

Kopf des Tages / Christiane Wagner liegt Esch am Herzen
Christiane Wagner übernimmt den Präsidentschaftsposten der „Biergaarbechtermusek“ von Jean Hansen Foto: Editpress/Claude Lenert

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Die neue Präsidentin der Escher „Biergaarbechtermusek“

Christiane Wagner ist die neue Präsidentin der Escher „Biergaarbechtermusek“. Zu dem Verein kommt die Tageblatt-Korrespondentin durch einen Artikel, den sie im Rahmen einer Serie über Escher Vereine schreibt. Daraufhin kommt es zu mehreren Zusammenkünften der Bergarbeitermusik und eine gute Beziehung entsteht. Als ihr Vorgänger Jean Hansen vor vier Monaten seinen Posten als Präsident aus Gesundheitsgründen abgibt, wird Christiane Wagner gefragt, ob sie übernehmen will. Sie sagt zu und wird vor zwei Monaten vom Vorstand hinzugewählt.

Ihre Beziehungen zur „Biergaarbechtermusek“ gehen allerdings viel weiter zurück. Schon ihr Vater war ein großer Unterstützer und später Vizepräsident des Vereins. „Genau wie ich hat er selbst keine Musik gemacht und sich einfach freiwillig eingesetzt“, sagt sie.

Christiane Wagner wurde im Januar 1954 in Esch geboren. Ihre Eltern waren „Stack-Escher“, ihr Vater hat 43 Jahre lang als Typograf und Lokalkorrespondent für das Tageblatt gearbeitet. Seine Tochter wird später in seine Fußstapfen treten – bis heute schreibt sie über Esch.

Christiane Wagner hat eine jüngere Schwester. Nachdem sie die „Bruch“-Schule besucht, kommt sie ins „Lycée Hubert Clément“. Im Teenageralter ist sie bei den Jungsozialisten aktiv. In Lausanne studiert sie während zwei Jahren Betriebsführung an einer Fachhochschule. „Eigentlich wollte ich Journalismus studieren“, sagt sie. Aber ihre Eltern tun das als eine brotlose Kunst ab. In ihrer Studienzeit habe sie Esch vermisst, sagt sie. Die Atmosphäre und die Ausgehkultur der Stadt fehlen ihr damals.

Bis sie wieder zurück in ihre Herzensstadt zieht, stehen ihr allerdings noch einige Umwege bevor. Nach ihrem Studium wird sie im Finanzministerium eingestellt, wodurch sie in die Hauptstadt zieht. Dort lebt und arbeitet sie 25 Jahre – zuerst auf Cents, dann in Mamer. Der Job im Finanzministerium sollte hingegen nur ein Abstecher bleiben. Es zieht die junge Escherin zu ihrem Traumberuf: Sie nimmt einen Job als Journalistin bei der Revue an. Dort schreibt sie vier Jahre lang – eine Zeit, die sie als besonders kollegial in Erinnerung hat.

Nach ihrem Job bei der Revue probiert sich Christiane Wagner beruflich aus – unter anderem in der Gastronomie. Sie wird damals zur Mitgründerin der Horesca-Zeitung, bei der sie eine Zeit lang Chefredakteurin ist. Später arbeitet sie beim Verlag Binsfeld, wo sie sowohl im Lektorat und als Redakteurin arbeitet als für Kommunikation und Events zuständig ist. „Das war eine große Familie und ich habe viel gelernt“, sagt sie. Bei Binsfeld arbeitet sie knapp 15 Jahre, bevor sie „pour raisons économiques“ entlassen wird.

1995 kehrt sie endlich nach Esch zurück. In Luxemburg fehlen ihr die Escher Mentalität und das Direkte. „Mit den Menschen in der Stadt bin ich nie richtig warm geworden“, sagt sie. Beim OGBL findet sie als Kommunikationsbeauftragte einen neuen Job, wo sie zehn Jahre – bis zu ihrem Ruhestand – bleibt. „Für mich war das ein wenig eine Rückkehr zu meinen Wurzeln“, sagt Christiane. Zusätzlich zu ihrem Präsidentschaftsposten bei der „Biergaarbechtermusek“ ist Christiane Wagner Mitglied des Escher „Syndicat d’initiative“.

Susie
10. März 2020 - 15.46

Maachen se da wéinstens nach Musek wann se scho keng Biergaarbechter méi hunn?