EditorialDünnhäutig und daneben: Escher Schöffenrat greift das Tageblatt an

Editorial / Dünnhäutig und daneben: Escher Schöffenrat greift das Tageblatt an
Die Buchführung einer Anwohnerin über die Ausfälle der Heizung

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Angriff ist nicht immer die beste Verteidigung, manchmal ist die Strategie der offensiven Attacke gar nur peinlich. Wir berichteten vor kurzem über die andauernden Heizungsprobleme in der Escher Cité Albert Schweitzer. Regelmäßig und vor allem an Wochenenden fiel die an das benachbarte Escher CHEM-Krankenhaus gekoppelte Anlage aus, Notrufnummern waren nicht zu erreichen, die Anwohner, ältere Menschen, versuchten, sich so gut zu wärmen, wie es ging. Einige nutzten in ihrer Not gar den Backofen als Wärmequelle.

Wir sind uns durchaus bewusst, dass die entsprechende Reportage unserer Zeitung für allerhand Gesprächsstoff in der Stadt Esch sorgte, zumal die betroffenen Häuser der Gemeinde gehören und als Sozialwohnungen dienen. Noch am Tag unserer Recherche und nach einem Gespräch mit Schöffe Kox sorgte dieser, obwohl zu jener Zeit im Ausland, dafür, dass Techniker sich der Anlage annahmen. An jenem Wochenende und in der Zeit danach funktionierte die Anlage, das Problem schien gelöst.

Für uns war die Sache damit eigentlich erledigt; das monatelange Versagen der Gemeinde vorbei, die Wochenenden in den Häusern 1 bis 5 „op der Léier“ wieder warm. 

Allerdings wollte die politische Gemeindeführung, die sich ob der schwachen Vorstellung in Sachen Heiztechnik offensichtlich arg in die Defensive gedrängt sah, die allgemeine Kritik an ihrem Gebaren nun nicht mehr hinnehmen. Vernachlässigte Gemeindewohnungen könnten ja bei kommenden Wahlen kontraproduktiv wirken und so tat sich besonders der CSV-Schöffe André Zwally dadurch hervor, dass er – statt wie es sich nach einer solchen technischen Blamage eigentlich geziemt hätte, den Ball flach zu halten – zum Angriff auf unsere Zeitung und damit auch auf die Bewohner der kältegeplagten Cité blies. Zwölf Mal, verkündete er im Gemeinderat, habe die Kommune nach Anrufen eingegriffen, die Heizungen seien entlüftet, gar eine Pumpe ersetzt worden. Während weiterer öffentlicher Auftritte unterstellte er uns zudem, falsch berichtet zu haben. Das Tageblatt, so der umtriebige Schöffe, hätte besser geschwiegen … Dass das Entlüften nichts brachte und dass es an den Wochenenden in der Cité trotzdem kalt war, fällt bei solcher Argumentation wohl kaum ins Gewicht. Wenn zwölf Mal nach der Heizung geschaut wurde (was wir nie bestritten haben) und sie weiter ausfiel, spricht das ebenfalls Bände, ebenso wie die Tatsache, dass nach der kurzfristig angeordneten Aktion durch Martin Kox ein scheinbar unlösbares Problem gelöst wurde.

Die dünnhäutige Reaktion Zwallys ist lediglich ein weiterer Angriff des Escher Schöffenrats auf unsere Zeitung. Bereits bei den Haushaltsdebatten musste sich eine Tageblatt-Journalistin vom DP-Schöffen Pierre-Marc Knaff auf ziemlich unerhörte Weise anpöbeln lassen. 

Dass nun allerdings mit Methoden gearbeitet wird, die eines US-Präsidenten würdig wären, dass dem Medium, das nicht annehmbare Zustände ans Licht bringt, die Verbreitung von Unwahrheiten vorgeworfen wird, ist nicht zu akzeptieren. Auch wenn die Nervosität angesichts des näher rückenden Termins von „Esch 2022“ und eine sich immer deutlicher offenbarende Hilflosigkeit des Schöffenrats angesichts der wachsenden Probleme spürbar ist, sollten solche Ausrutscher besser ausbleiben.

Und auf die Gefahr hin, Herrn Zwally weiter zu verärgern: Die nunmehr berühmteste Escher Heizung war am vergangenen Freitagabend zwischen 19 und 22 Uhr wieder „offline“.   

guyT
8. März 2020 - 11.49

Zu Heizungssache : Anprangern kann man höchsten die technisch Fehlleistung der gemeindeeigenen Techniker (welche nicht von der CSV berufen worden sind) oder anschließend beorderten Installationsbetrieb. Jeder Techniker weiß, dass manche Pannenquelle sehr schwer zu finden ist und dafür jetzt die politische Kompetenz eines Politikers zu tadeln ist schon lächerlich. Solche Vorfälle gab es von jeher und es wird sie auch noch länger geben. Es geht hier um billige Polemik. Dabei gäbe es genug berechtigte Kritik an der CSV Mannschaft: so ist z.B. die aktuelle Politik zu kritisieren , z.B. für nicht baukonforme , profitgieriegen Bauvorhaben zu genehmigen, mit einer eingehenden dramatischen Parknotverschärfung und eienr Wohnqualitätsverschärfung.

GuyT
8. März 2020 - 11.36

@Henri: Ausgehend von der Lage von vor 20 Jahren hat sich Esch von einer florienden Geschäftsstadt mit einer ausgewogenen sozialen Mixität und hoher Attraktivität zurückentwickelt und sicherlich verloren im Vergleich zu Differding, dessen Ausgangslage wesentlich schlechter war. Ja die Leerstände sind in Esch deutlich höher und auch bei allen statistischen Indikatoren ist Esch leider weit abgeschlagen trotz des enormen Potentials. Untrügliches Zeichen für die abnehmenden Attraktivität sind auch die Steigerungsrate der Immobilienpreise(im relativen landesweiten Vergleich)

Galup
7. März 2020 - 19.17

Ech liesen d'Tageblatt an der Regel zimlech gären. Mee d'Tageblatt misst sech entschleissen an welche Kierp se schloen well: an dei vum Sponsor d'LSAP oder dei vun der Wouerecht an d'Fraiheet. Well ech fannen et eng riesen Ongerechtegkeet den Buergermeeschter verantwortlech ze maachen fir eng Oofwekelung dei am Service technique oder am Service administratif decideiert get an (vun wahrscheinlech LSAP ungehauchten Gemengebeamten) emgesaat get (oder och net). Oder mengt der am eescht dass den Buergermeeschter an seng Schöffen sech mat der Geschiirkescht selwer an eng Chaudière trauen? D'CSV as wiirklech net meng Partei, mee do geet d'Tageblatt ze wait.

Henry Edward
6. März 2020 - 21.21

@guyt "@Henry : sie leben offensichtlich nicht in Esch. Nur ein Blinder kann den negative Entwicklung- im Gegensatz zu den anderen Südgemeinden- übersehen." Dir mengt Sécher Rëmeleng, Diddeleng, etc wou déi Schwaarz näischt ze soen hunn? Mengt Der, do stéingen d'Geschäfter net eidel?

guyt
6. März 2020 - 15.28

@Henry : sie leben offensichtlich nicht in Esch. Nur ein Blinder kann den negative Entwicklung- im Gegensatz zu den anderen Südgemeinden- übersehen.

durant
5. März 2020 - 23.32

@Laird Glenmore "Zwölf Mal, verkündete er im Gemeinderat, habe die Kommune nach Anrufen eingegriffen, die Heizungen seien entlüftet, gar eine Pumpe ersetzt worden., dann sollte man vielleicht mal den Heizung Installateur wechseln anscheinend hat der der vor Ort war keine Ahnung." Ahnung? Aber vielleicht den nötigen Verwandschaftsgrad? Solche Reparaturen sind Werksverträge, die müssen nur den Erfolg bezahlen, nicht alle möglichen 'Versuche', ich hoffe doch stark, dass die Gemeinde alle bezahlten Beträge von den erfolglosen Reparaturversuchen zurückfordert, genau wie die unnötigen Ersatzteile.

Laird Glenmore
5. März 2020 - 12.10

Herr Zwally ist wie alle die andere im Schöffenrat einer der viel redet aber nichts sagt. Zwölf Mal, verkündete er im Gemeinderat, habe die Kommune nach Anrufen eingegriffen, die Heizungen seien entlüftet, gar eine Pumpe ersetzt worden., dann sollte man vielleicht mal den Heizung Installateur wechseln anscheinend hat der der vor Ort war keine Ahnung. Bürgermeister und Schöffenrat sollten mal aufhören sich immer mit billigen unhaltbaren Ausreden versuchen sich aus der Verantwortung zu stehlen, alle zusammen sind ein inkompetenter Haufen den wir leider mit unseren Steuergeldern finanzieren und ertragen müssen ich kann nur hoffen das sich bald etwas ändert. Was Esch 2022 angeht mit der neuen Schirmherrin gehe ich immer noch nicht konform und sehe nach wie vordem ganzen Spektakel mit Grauen entgegen ür mich ist das ganze nur eine Medien geile Angelegenheit damit die Gemeindeverwaltung wiedermal in den Zeitungen steht .

Miette
4. März 2020 - 22.05

Wer Menschen frieren lässt und an der Wärmequelle sitzt ist in meinen Augen einfach nur zu verachten? im Sinne von, nicht rechtzeitig handeln. Da spielt für mich die Farbe der jeweiligen Partei keine Rolle. Schämen sie sich, Verantwortliche!

Leila
4. März 2020 - 21.07

Mal was zum Schmunzeln in diesem wahrlich traurigen Schildbürgerschwank, Gaston Blaat!

Henry Edward
4. März 2020 - 18.47

@GuyT "Das TB betreibt systematisch, und zwar quasi von der ersten Woche eine Demontage der CSV " Die brauchen keinen, die demontieren sich selber. " Der negative Sog der Esch erfasst hat nun wirklich nichts mit der CVS zu tun" Weil es keine solche gibt. " sondern mit der desolaten Politik der LSAP in den letzten Jahrzehnten" So alt ist die Heizung nun auch wieder nicht. " Die fehlende Kaufkraft führt zur Schliessung der Geschäfte und dem extreme Leerstand der Geschäftlokale." Nein, das ist allein das Internet, da können auch Leute mit einem direkten Draht zu einem alten Mann über den Wolken nichts ändern.

Gottseibeiuns
4. März 2020 - 18.44

@ Leila "Hallo Journalisten, vergessen Sie nicht: Was unter Ihnen steht, kann Sie nicht beleidigen!" Sie scheinen es nicht gelesen zu haben, es gibt kein 'unter'.

Mandrelli Mark
4. März 2020 - 17.51

Schued das dar iech vum Escher Gemengeroot enner drock awer sëtze geloost hudd fir en artikel net ze publizeieren deen kritesch geijeniwer dei Escher Fixerstuff wor....ah merde...haat vergies das aeren Direkter och beim Wort Direkter wor...bientôt Direkter beim Journal?;)

GuyT
4. März 2020 - 16.53

Das TB betreibt systematisch, und zwar quasi von der ersten Woche eine Demontage der CSV und ist dann dann selbst dünnhäutig wenn die Politiker dies anprangern. Der negative Sog der Esch erfasst hat nun wirklich nichts mit der CVS zu tun sondern mit der desolaten Politik der LSAP in den letzten Jahrzehnten die s versäumt hat eine ausgeglichenen soziale Mixität zu schaffen und Leistungsträger nach Esch zu locken. Die fehlende Kaufkraft führt zur Schliessung der Geschäfte und dem extreme Leerstand der Geschäftlokale.

Leila
4. März 2020 - 15.57

Scheint dem Artikel nach eine arrogante Gesellschaft zu sein! Dieses Phänomen kann man oft bei Gemeinden beobachten - sie sitzen am längeren Hebel und das gemeine Fußvolk hat zu kuschen! Dabei ist die Definition von Arroganz ist sehr negativ und keineswegs erstrebenswert: https://www.genialepsychologie.de/arroganz/ Betroffene Journalistin wird das unflätige Benehmen (?) dieses Herrn als nebensächlich und untergeordnet bewertet haben, schätze ich. Hallo Journalisten, vergessen Sie nicht: Was unter Ihnen steht, kann Sie nicht beleidigen!

Blaat Gaston
4. März 2020 - 15.57

im Mittelalter , damals als man den Coronavirus noch nicht erfunden hatte ,lag mitten in einem kleinen Grossherzogtum eine Stadt die Schilda hiess, und ihre Einwohner nannte man deshalb die Schildbürger. Das waren merkwürdige Leute. ALLES , WAS SIE ANPACKTEN, MACHTEN SIE VERKEHRT. So wählten sie in ihrer sprichwörtlichen Dummheit über die das ganze Land lachte , den Turnlehrer mit einer Keule vor der Stirn zu ihrem Bürgermeister und den Fussballspieler mit seinem Ball auf der Stirn, den Rechtsverdreher mit seinem Gesetzbuch auf der Nase und den Schinderhännes in seinem weissen Kittel als seine Helfershelfer. Die so von ihres gleichen gewählten Schildbürgervertreter zogen ins Gemeindehaus ein. Da es winterte zündeten sie ,die Heizung funktionierte nicht und niemand von ihnen konnte sie reparieren, überall in dem Stadthaus Feuer an, und das Stadthaus brannte bis auf den Boden ab . Alle waren glücklich das Heizungsproblem gelöst zu haben und veranstalteten vor den Ruinen ein grosses Freudenfest. Daraufhin pollerten sie sämtliche Strassen von Schilda hermetisch zu und liessen sich diese Gesetzlosigkeit von dem Landesrichter gesetzlich bescheinigen . Auf diese Art wurden alle Karrenfahrer gezwungen die Verkehrsschilder in Betracht zu ziehen. Da jetzt aber kein Fremder mehr in Schilda einfahren konnte blieben diese vor den Toren der Stadt , errichteten dort Markthallen zur Feude unserer Schildbürger. Diese brauchten jetzt nicht mehr zu Fuss in die zugepollerten Geschäftsstrassen gehen und ihre eingekauften Lasten nach Hause schleppen. Sie konnten mit ihren Pferde -und Eselksrren vor der Stadt gratis parken und alles was sie wollten nach Herzenswunsch einkaufen. Zwischenzeitlich lernten die Schildbürger das Denken , verliessen ihre Häuser und siedelten sich in der Nähe der neuen Geschäftshallen der an. So verschwand Schilda von der Bildfläche der Dank an ihre Gemeindevertreter war gross. Diese Erzählung von Erich Kästner sollte allen heutigen Stadtvertreter vor ihrer Eidesleistung in Erinnerung gebracht werden , oder ?

Justin
4. März 2020 - 14.06

Wenn man nicht mal eine Heizungsanlage 'regieren' kann, dann hat man in der Politik nichts verloren. Aber die Escher haben sie ja gewählt, dann müssen sie auch die Leute ertragen die sie gewählt haben und eben schnattern vor Kälte und gruseln bis die nächsten Wahlen kommen.

Sieben
4. März 2020 - 14.04

Inkompetente fürchten immer die Öffentlichkeit.

J.Scholer
4. März 2020 - 11.27

Politiker mögen nicht in die Schranken verwiesen, Ungereimtheiten aufgedeckt werden , Fehlverhalten in der Öffentlichkeit publik wird. Dies sind Grenzen , wo für die Politik das viel gepriesene Demokratieverständnis aufhält, ausser man kann sich die Taten politischer Gegner zueigen machen und denen ans Bein pinkeln.

Damien Schmit
4. März 2020 - 11.09

We support Tageblatt. Lasst euch nicht von populistischem Gerede unterkriegen. Gute Berichterstattung tut weh.

Darius
4. März 2020 - 11.03

Die Pfaffen können es einfach nicht, 2022 wird ein Reinfall werden mitsamt ihrer angebliche 'Großherzogin.

Grober J-P.
4. März 2020 - 10.42

Nur zu, nicht beeindrucken lassen. Wenn man in der Gülle rumrührt stinkt es halt. Ich habe als Bub auch immer geschmollt wenn man mir die Wahrheit vorgeführt hat. :-)