KommentarDer rassistische Dreck, den die AfD säte, fliegt ihr endlich um die Ohren

Kommentar / Der rassistische Dreck, den die AfD säte, fliegt ihr endlich um die Ohren
Proteste gegen die AfD in Thüringen Foto: AFP/Jens Schlüter

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Bei der einzigen Landtagswahl in diesem Jahr in Deutschland hat die AfD massiv verloren. Am Sonntagabend lag sie in Hamburg bei rund fünf Prozent. Fällt die Partei darunter, fliegt sie aus der Hamburger Stadtregierung. Damit wäre die AfD nicht mehr in jedem der 16 Landesparlamente vertreten. Egal wie bedeutet die Hamburg-Wahl den ersten Rückschlag für die radikal Rechten auf ihrem 2014 begonnenen Siegeszug. Der rassistische Terroranschlag von Hanau hat der Partei, die viele als geistigen Wegbereiter der rechtsextremen Gewalttaten in jüngster Zeit sehen, zumindest kurzfristig geschadet – vielleicht sogar dauerhaft.

Einer Umfrage vom Sonntag zufolge sehen 60 Prozent der Befragten die AfD mitverantwortlich für Straftaten wie in Hanau. Ein deutscher, Frauen hassender Rassist mit Genozid-Fantasien, der neun Menschen mit Migrationshintergrund niedermäht, dies nach dem Versuch eines Massenmordes an Juden in Halle und der Hinrichtung des CDU-Politikers Walter Lübcke sowie der Aushebelung einer rechten Terrorzelle mit konkreten Anschlagsplänen – das birgt Potenzial, Deutschland einmal durchzuschütteln.

Eine Entzauberung der AfD als Folge? Nicht auszuschließen. Dabei war die AfD oder vielmehr die Sorge vor ihrer weiteren Stärkung der Kitt, der die große Koalition zuletzt zusammenhielt. Trotz erheblicher Differenzen wurde weiterregiert – aus der Angst heraus, bei Neuwahlen abgestraft zu werden, während die AfD, jetzt bereits größte Oppositionspartei, weiter gestärkt würde.

Nun ist auch die CDU nach der Skandalwahl in Thüringen und den Folgen daraus geschwächt wie lange nicht und auf der Suche nach einer neuen Führung. Die SPD ist ihr hier für einmal einen Schritt voraus. Die vergangenen Wochen haben auch das politische Deutschland verändert. Vielleicht wird doch früher als zum voraussichtlichen Termin im Herbst 2021 gewählt. Die kommenden Wochen dürften hierüber Auskunft geben.

Miette
28. Februar 2020 - 22.03

Et sicht keen Mensch sech aus an wei engem Land an wei enger Staatsform hien gebuer get. Mir hun hei am Ländchen Menschen aus ganz ennerschiddlechen Kulturen an ech perseinlesch geneissen daat all Daag. Villes an eiser Gesellschaft ännert sech seier, ze seier fir vill Menschen. Awer ech trauen mech ze schreiwen, Letzebuerg ass den/een Uersprong vun Europa an daat war an ass dach eischter gudd.

Kernmayer
27. Februar 2020 - 11.19

@]a "Mich stört mehr als die 5,3 % AFD-Wähler in Hamburg, dass sich ein FDP-Fritze in Thüringen von der CDU und der AFD wählen lässt." Wie "lässt" man sich wählen? Die Leute wählen wen sie wollen, da können die Gewählten nichts dafür. Die können nur zurücktreten, wie in diesem Fall geschehen.

]a
25. Februar 2020 - 21.24

Mich stört mehr als die 5,3 % AFD-Wähler in Hamburg, dass sich ein FDP-Fritze in Thüringen von der CDU und der AFD wählen lässt. Dass die FDP-Bande in Hamburg aus der Bürgerschaft rausgeflogen ist, ist mir wichtig. Diese sogenannte liberale Partei hat ihre Daseinsberechtigung verspielt. Liberal ist nichts anderes als eine Schaukel zwischen rechts und links.

Blaat Gaston
25. Februar 2020 - 18.53

@ Horst Vergessen wir «  ....dümmsten patriotischen Nationalstolz «  und einigen uns auf «  Vaterlandsliebe «  Hat ja , wie ihnen genehm irgendwie mit Geburt zu tun , oder ?

J.Scholer
25. Februar 2020 - 13.54

@Horst: Jeder Mensch braucht kulturelle Zugehörigkeit , seine Wurzeln. Eines der Probleme des aufkommenden Populismus ist, man hat viele Menschen durch zu schnelle Änderung der Gesellschaftssysteme entwurzelt, hinzukommt , der Kapitalismus steckt in der Krise, die Kluft zwischen dem Proletariat , den Herrschenden wächst, die letzten Jahren dominierte eher eine linken Parteienlandschaft, das Konservative verschwand . All diese Faktoren trugen zum Aufkommen einer neuen Rechten zu.

H.Horst
25. Februar 2020 - 13.31

@patriotische Nationalisten. Der dümmste Stolz ist der Nationalstolz. Er erfordert keinerlei Voraussetzung außer der des Zufalls der Geburt.

Blaat Gaston
25. Februar 2020 - 9.28

RASSISMUS IST DRECK UND BLEIBT DRECK IN ALLER EWIGKEIT ! PATRIOTISMUS UND NATIONALISMUS WAREN IM KRIEG EINE EHRE UND BLEIBEN ES IN ALLER EWIGKEIT ! Warum hat wohl ein...sagen wir , ein allwissendes Wesen den Menschen mit verschiedenen Hautfarben, verschiedenen Sprachen usw.usw erschaffen ? Also wissentlich gleichzeitig auch den Rassismus , mit dem bis an ihr Ende zu leben er seine Kreaturen verdammte. Mit einem Schwerverbrecher Mitleid haben weil sein Vater ein Säufer war ,mit jugendliche Mörder und Vergewaltiger weil sie unter Einfluss von Drogen handelten, ist heute normal aber für uns ältere Semester,die wie man sagt, den Krieg mitgemacht haben, absolut unverständlich. An uns also unser Wahlsystem der heutigen Zeit anzupassen und jegliche Parteisysteme zu vergessen. Heute geht ja jede Partei mit jeder anderen ins Bett,nur der persönlichen Macht wegen. Von Moral, Ethik, ,Ehre und Philosophie geht hier keine Rede mehr. Wenn wir uns weiterhin wie die mittelalterigen Schildbürger benehmen ist es unausbleiblich dass wir zusehen müssen wenn die dümmsten der Dummen, die alles verkehrt machen was sie anfassen uns in den Ruin führen. Sie die Rattenfänger nicht von Hameln sondern von hier, von dem unsere Kinder noch nie was gehört haben und auch nie was hören werden. Im Krieg und noch eine kurze Zeit danach war es für jeden richtigen Luxemburger eine Ehre ,die oft mit dem Tot bezahlt wurde ein Nationalist , ja ein Nationalist und guter Patriot , ich wiederhole Patriot zu sein. Demjenigen der den Krieg mitgemacht hat , der sich heute als Nationalist und Patriot öffentlich outed und ausgibt,eventuell de Feierwoon oder dêi aaner Strophen fun der Heemecht grölt, wird der Stempel Nazi und Rassist auf die Stirne gedrückt ! Respektiv in denselben Topf mit dem zu verdammenden rassistischen Dreck . Dies erinnert uns alten an die Nazizeit wo Denken verboten war ! Gestern als Patriot zu sterben, eine Ehre . Heute als Patriot zu leben eine Schande !

Epikur
25. Februar 2020 - 9.21

Die Rechtspopulisten sind zur Realpolitik unfähig. Aber solange die demokratischen Parteien keine bessere Politik machen, sind sie leider nicht auszurotten.

J.Scholer
25. Februar 2020 - 7.59

Solange die Verursacher dieses Problems der rechten Gesinnung nicht mit an den Pranger gestellt werden , nützt es nicht große Töne anzuschlagen. Die Rechte konnte nur Fuß fassen, weil die traditionellen Parteien im letzten Jahrzehnt versagt haben, Machtdenken vorrangig war, die Globalisierung, das Entzweien der Gesellschaft, wirtschaftlich, kulturell die Gesellschaft beeinflusst und die rasante moderne Entwicklung zum allgemeinen Kollaps unserer Konsumgesellschaft führten. Nebenbei haben solch moderne Entwicklungen wie das Internet beigetragen die Hemmschwelle für Gewalt, anormale Verhaltensweisen zu begünstigen. Abnorme Gewalt, Sexpraktiken,..... sind durch das Internet salonfähig gemacht , frei zugänglich in der guten Stube für Jung und Alt, die Hemmschwelle heruntergesetzt worden, haben ihren Teil zur Verdummung, Verrohung der Gesellschaft mit beigetragen.

Antoine
24. Februar 2020 - 19.59

Von mir aus kann man offenkundig verfassungsfeindliche Parteien so oft verbieten, wie sie aus den nekrosierten Hirnbereichen modern. Oder im Grundgesetz festschreiben, dass die freiheitlich-demokratische Grundordnung sich nicht durch demokratische Wahlen selber abschaffen kann, beziehungsweise nur durch Abstimmung per Referendum sowie im Bundestag und allen Landtagen mit jeweils mindestens 99-prozentiger Mehrheit, und das, als nostalgisches Zugeständnis, höchstens einmal pro 1000 Jahre. Solange das Zaubergerät nicht erfunden wurde, das es ermöglicht, Hasser und Mörderpack jeglicher Couleur und Ideologie zum Mond zu teleportieren, damit es sich gegenseitig wegbesiegen kann, haben wir hier den wabernden menschenverachtenden Scheißdreck selbst einzudämmen.

GuyT
24. Februar 2020 - 18.05

Auch ohne Afd hätte der Täter, der zudem in einem stark links-grünen Familienumfeld sozialisiert wurde, irgendwann durchgedreht. Gegen physische Kranke die von Geheimgesellschaften, Schattenregierungen, Gedankenkontrolle, unterirdische militärische Anlagen, in denen Kinder missbraucht und satanische Rituale praktiziert werden fabulieren ist kein Kraut gewachsen. Da wäre das Umfeld des Täters und die entsprechende Behörden gefordert gewesen auf die Vorzeichen zu reagieren.

J.C.Kemp
24. Februar 2020 - 13.23

@renecyberdoc: Sicher, da liegen Sie richtig! Aber stellen Sie sich mal vor, ich hätte geschrieben, der europäische, und damit auch den unseren gemeint! :)

Cornichon
24. Februar 2020 - 13.08

Sie können ja mal mit einigen Franzosen reden, da ist der Boden auch fruchtbar. Schlimmer noch, luxemburgfeindlich auf Luxemburger Territorium.

Haut
24. Februar 2020 - 12.56

Der Liberale Dreck hat die FDP wohl ums Parlament gebracht, die AfD hat 5,3%.

Himmelreich
24. Februar 2020 - 12.10

"Fällt die Partei darunter, fliegt sie aus der Hamburger Stadtregierung." Der Artikel ist wohl schon etwas älter, die AfD hat 5,3% bekommen und ist im Parlament vertreten, die FDP dagegen eventuell nicht.

renecyberdoc
24. Februar 2020 - 10.21

J:C.Kemp.der deutsche boden war noch immer fruchtbar,aber nicht nur der deutsche.

J.C.Kemp
24. Februar 2020 - 9.38

Problem ist, dass wenn diese Partei einmal verboten wird, ganz schnell wieder eine neue an die Stelle tritt. Der deutsche Boden ist sehr fruchtbar. Wenn selbst der frühere Chef vom Verfassungsschutz ein Sympathisant war und Polizei und Bundeswehr durchwachsen sind...