OGBL und FNCTTFEL wollen „schrittweise zusammenwachsen“ – Außerordentlicher Kongress am 2. Dezember vorgesehen

OGBL und FNCTTFEL wollen „schrittweise zusammenwachsen“ – Außerordentlicher Kongress am 2. Dezember vorgesehen
OGBL und Landesverband bei einer gemeinsamen Demo gegen die Eröffnung neuer Tramstationen im Juli 2018.

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Bereits vor zwei Jahren, am 14. Oktober 2017, beschloss ein Nationalkongress der FNCTTFEL, dass Gespräche mit dem OGBL über eine engere Zusammenarbeit „bis hin zu einer Fusion“ geführt werden sollten; dies solle allerdings unter Wahrung der Identität des Landesverbandes geschehen.

Am 2. Dezember nun werden die Delegierten auf einem weiteren Kongress über den Stand dieser Gespräche informiert werden sowie über das weitere Vorgehen und das Ausmaß der organisatorischen und politischen Zusammenarbeit entscheiden.

Dies bedeute allerdings nicht, dass es zu einer schnellen Fusion der beiden Gewerkschaften komme, die schon mit Mitgliedern in den jeweiligen Führungsgremien des anderen Syndikats vertreten sind. Präsident Georges Merenz und Nico Wennmacher, einer seiner Vorgänger im Amt und Mitglied der Verbandsleitung, sehen den anstehenden außerordentlichen Kongress als die logische Folge des Kongresses von 2017, als Zwischenetappe eines laufenden Prozesses.

Wieder mehr Mitglieder beim Landesverband

Keinesfalls werde die Traditionsgewerkschaft von der sozialpolitischen Bildfläche des Landes verschwinden. Die Mitgliederzahlen steigen nach einer schwierigeren Phase wieder und die Herausforderungen sowohl im Transportsektor als auch im öffentlichen Dienst verlangen weiter nach dem traditionell engagierten Einsatz der „Fédération nationale des cheminots, travailleurs du transport, fonctionnaires et employés luxembourgeois“.

So klage der öffentliche Dienst mittlerweile wieder über Rekrutierungsprobleme, die auf die schlechter gewordenen Arbeitsbedingungen beim Staat zurückzuführen seien, und neuerdings werde die Nordstrecke (belgischer Teil der Bahnverbindung) wieder infrage gestellt. Die angestrebte schrittweise engere organisatorische Verknüpfung mit dem OGBL habe zum Ziel, die Gewerkschaftsbewegung insgesamt zu stärken.

Die eigene Identität bewahren

In dem Kongressbeschluss von 2017 wurde u.a. festgehalten, die Identität des Landesverbandes solle bestehen beleiben, und zu dieser gehöre neben dem Namen auch die gewerkschaftspolitische Tradition, das Wesen der Organisation, betonen ihre beiden Vertreter. Wie die künftige Zusammenarbeit mit der größten Luxemburger Gewerkschaft konkret aussehen soll, wird ein Verbandsrat (höchstes Gremium des Landesverbandes zwischen den Kongressen) am 26. November in einem Papier festhalten, das den Delegierten beim Kongress als Vorschlag unterbreitet werden wird.

Entgegen anders lautenden Berichten, so Merenz, werde er auch nicht kurzfristig vom Präsidentenposten zurücktreten, auch wenn er durch seine Arbeit als Lokführer berechtigt wäre, bereits mit 55 in Rente zu gehen. Sein Mandat beim Landesverband laufe bis Oktober 2021, das bei der CFL bis 2024 und er habe nicht vor, demnächst zu demissionieren. Die Zukunft der FNCTTFEL sei demnach gesichert, eine Abstimmung über eine Fusion mit dem 1979 neu gegründeten OGBL fand übrigens damals bei den Mitgliedern keine Mehrheit.